Holzbau

Nachhaltiger Rohstoff für die Zukunft des Bauens. 

Die Baubranche steht vor großen Herausforderungen. Der Klimawandel und der Schutz der Ressourcen sind zentrale Themen, die in nahezu allen Politikfeldern diskutiert werden. Angesichts dieser Herausforderungen ist es sinnvoll, das Thema Holzbau verstärkt in den Fokus zu setzen und die Vorteile dieser nachhaltigen Bauweise zu nutzen.

 

Die Holzbauinitiative des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bietet hierbei eine klare Strategie zur Förderung des klima- und ressourcenschonenden Bauens mit Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen. Sie vereint strategische Überlegungen, konkrete Handlungsfelder und Lösungsansätze und ist auf einen Zeithorizont bis zum Jahr 2030 ausgerichtet. Die Initiative legt dabei besonderen Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung des Bauens und Wohnens, um die Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung zu erreichen. .

Die Vorteile von Holz im Überblick 

  • Effiziente Speicherung von Kohlenstoff 
  • Bautechnologische Vorteile wie hohe Tragfähigkeit, Flexibilität und kurze Bauzeiten 
  • Schnelle und effiziente Modernisierung von Wohngebäuden 
  • Leichtbauweise als ideale Lösung zur Minimierung des Flächenverbrauchs 
  • Potenziale in der Altholzverwertung 

Sie wollen mehr über das Thema erfahren? Melden Sie sich zum 6. Forum Holzbaukompetenz an!

Wo der Holzbau eine entscheidende Rolle spielen kann 

Wichtige Ansätze, um den steigenden Bedarf an Wohnraum zu decken sind Aufstockung und Nachverdichtung von Ballungsgebieten. Hierbei spielt der Holzbau eine entscheidende Rolle, da er aufgrund seiner statischen Eigenschaften und seines geringen Gewichts hervorragend für den Bau zusätzlicher Geschosse geeignet ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Baumaterialien bietet Holz den Vorteil einer schnellen Bauweise und einer geringeren Belastung des Bauumfelds. Zudem ermöglicht die Leichtbauweise des Holzbaus eine flexiblere Gestaltung und Anpassung der Gebäudestrukturen, was eine optimale Nutzung der begrenzten Fläche in urbanen Räumen ermöglicht. Durch die Verwendung von Holz als Baumaterial in der Aufstockung und Nachverdichtung können Architekten und Planer somit effizient und nachhaltig den Wohnraumbedarf decken und gleichzeitig die Vorteile des klima- und ressourcenschonenden Bauens nutzen, wie es die Holzbauinitiative der Bundesregierung anstrebt. 

Neben klassischen Holzkonstruktionen wird auch im Zuge der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden mit Massivuntergründen, der Einsatz von  Holzfaserdämmplatten immer beliebter.

Um Förderungen für die Investition in Wärmepumpen zu erlangen, muss zusätzlich die Gebäudehülle durch ein Wärmedämmverbundsystem, oder eine Innendämmung energetisch ertüchtigt werden. Wer ökologisch dämmen möchte entscheidet sich hier bewusst für eine Dämmung aus Holzfasern.  

Vorteile von Holzfaserdämmstoffen:  

- Ökologischer Dämmstoff aus nachwachsenden Rohstoffen

- Einfache Entsorgung durch thermische Verwertung

- Hohe Wärmespeicherkapazität durch hohe Rohdichte:

    - Guter sommerlicher Wärmeschutz

    - Gute Phasenverschiebung, weniger Algen + Pilzbefall

Experteninterview

Im Gespräch spricht Martin Simbürger, Vertriebsleitung Deutschland, Skandinavien, Benelux von der Steico SE, über das Thema Holzbau.

Wie trägt der Einsatz von Holz im Bauwesen zum Klimaschutz bei?

Holz nimmt unter den Baustoffen eine Sonderstellung ein, denn es wird nicht künstlich unter hohen Temperaturen hergestellt, was einen hohen Energieverbrauch und hohe CO2-Emmisionen bedeutet, sondern wächst auf natürliche Art und Weise im Wald. Bei seinem Wachstum setzt es nicht große Mengen CO2 frei, sondern bindet mittels Photosynthese große Mengen CO2. Oder wissenschaftlich korrekter ausgedrückt: Er speichert den aus dem CO2-Molekül abgespaltenen Kohlenstoff (C). Der hätte sich, wenn das Holz verrottet oder verbrannt wäre, wieder mit Sauerstoff (O2) zu CO2 verbunden. Die stoffliche Nutzung des Holzes als Baumaterial und Dämmstoff verhindert das. Sie speichert das CO2 langfristig und bremst somit den CO2-Anstieg in der Atmosphäre und damit die Klimaerwärmung. Nachhaltige Forstwirtschaft und Bauen mit Holz bilden zusammen eine ausgereifte und hocheffiziente CO2-Speichertechnologie – ohne Risiken und Nebenwirkungen. Damit lässt sich ein großer Teil unserer CO2-Emissionen kompensieren.

Welche Vorteile bietet die Holzbauweise für die Nachverdichtung?

Vor allem durch die Holzbauweise mit vorgefertigten Großelementen erhöht sich die Akzeptanz von Nachverdichtungsmaßnahmen. Denn die Beeinträchtigung der Nachbarn nimmt spürbar ab. Die Elemente werden „just in time“ zur Baustelle transportiert und dort in kurzer Zeit zusammenmontiert. Da es sich um eine trockene Bauweise handelt, kann nach der Fertigstellung des Rohbaus sofort der Innenausbau beginnen. Die Dauer der Baustellen verkürzt sich stark. Und es fallen kaum Lärm- und Staub-Emissionen an. Die Tatsache, dass die Holzbauweise ein wirkungsvoller Beitrag zum Klimaschutz ist, nimmt zudem „Bauskeptikern“ und „Baugegnern“ den Wind aus den Segeln. Bei Aufstockungen ist die Holzbauweise sogar oft die einzige Option: weil sie im Vergleich zu anderen Bauweise leicht ist und weil Bestandsbauten oft keine oder nur geringe statische Reserven aufweisen. Ein zusätzliches Geschoss ist in Holzbauweise so gut wie immer möglich, oft auch zwei oder drei Geschosse.

Welche Vorteile bietet die Holzbauweise für die Reduzierung des Energieverbrauchs?

Bei Neubauten lassen sich durch die Holzrahmenbauweise mit relativ schlanken Wänden sehr gute U-Werte erreichen. Bei energetischen Modernisierung bietet die Methode mit Wandständern und Gefachdämmung neben der klassischen Putzfassade andere Gestaltungsmöglichkeiten: Holzschalungen und verschiedene Fassadenplatten. Das kann ein Gebäude auch optisch aufwerten. Und bei der sogenannten „serielle Sanierung“, also der energetischen Modernisierung von Geschossbauten mit vorgefertigten Großelementen, ist die Holzrahmenbauweise quasi konkurrenzlos. Hier ermöglicht sie eine Methode, die schnell und wirtschaftlich ist – und von der Bundesregierung seit Anfang 2023 auch kräftig gefördert wird.

Wie nachhaltig ist die Holzbauweise im Vergleich zu konventionellen Bauweisen?

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ stammt ja ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Von daher ist Holz als nachwachsender Rohstoff der nachhaltige Baustoff schlechthin – solange das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, also für die geernteten Bäume junge Bäume nachgepflanzt werden. Damit das sichergestellt ist, verarbeitet STEICO nur Holz aus PEFC-zertifizierter Forstwirtschaft. In den letzten Jahrzehnten hat der Begriff „Nachhaltigkeit“ seine Bedeutung etwas erweitert. Eine Praxis oder Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn sie langfristig beibehalten werden kann. Das kann die Holzbauweise. So muss Holz nicht bei Temperaturen zwischen 900 und 1.500 °C energieaufwendig hergestellt werden, sondern wächst auf natürliche Art und Weise im Wald. Natürlich braucht auch der Baum Energie, um wachsen zu können, doch das stammt zu 100 % von der Sonne. Und wie eingangs schon erwähnt bindet ein Baum große Mengen CO2, während die Herstellung konventioneller Baumaterialien große Mengen CO2 freisetzt. Die CO2-Bilanz von Holz ist also völlig anders, entlastet die Atmosphäre von CO2 statt sie damit zu belasten. Holz weist desweiteren eine hohe baubiologische Qualität auf und kann sogar gesundheitsfördernd sein. Dazu gibt es allerdings noch wenig wissenschaftliche Forschung. Die wohl simpelste Erklärung ist, dass der Mensch im Lauf der Evolution immer mit Holz zu tun hatte und es seinem Körper vertraut ist, während ihm moderne, künstlich hergestellte Materialien fremd sind und ihn irritieren und stressen. Als letzten wichtigen Punkt können wir noch die Entsorgung nennen: Holz lässt sich wiederverwenden und recyceln – und am Ende einer möglichst langen stofflichen Nutzung energetisch verwerten. Es hinterlässt keine Müllberge.

Unsere Lösungsansätze  

Als Architekt oder Planer haben Sie die Möglichkeit, aktiv zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Beispielsweise geben Ihnen unsere akurit-Systeme akurit IP Innenputz sowie akurit Natura WF M Lösungsangebote, die Sie bei Ihren Projekten im Bereich Holzbau unterstützen.  

akurit IP Innensystem Kalk

1. Dämmschicht

2. Armierungsschicht

3. Putzschicht

4. Endbeschichtung

akurit System Natura

1. Holzständerwerk

2. Dämmschicht

3. Armierungsschicht

4. Putzschicht

5. Endbeschichtung

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